Ecce homo. Wie man wird, was man ist ist eine autobiographische Schrift des Philosophen Friedrich Nietzsche. Nietzsche arbeitete von Oktober 1888 bis zu seinem Zusammenbruch Anfang 1889 an dem Werk, das zum ersten Mal 1908 im Auftrag des Nietzsche-Archivs veroffentlicht wurde. Es ist nicht vollstandig uberliefert und in seiner heute anerkannten Form erst seit den 1970ern bekannt.
In Ecce homo gibt Nietzsche ruckblickend Deutungen seiner philosophischen Schriften und prasentiert sich selbst und seine Erkenntnisse als schicksalhafte Ereignisse von weltbewegender Gro?e. Dabei stehen die Themen seines Spatwerks, besonders die Kritik am Christentum und die angekundigte „Umwertung aller Werte“, im Vordergrund.
Es gibt unterschiedliche Ansichten daruber, wie glaubwurdig Nietzsches Darstellungen sind und wie sehr die Schrift bereits von seiner Geisteskrankheit beeinflusst ist. Dennoch sind Nietzsches Selbstdeutungen in Ecce homo oft als Ausgangspunkt fur weitere biographische und philosophische Deutungen seines Werks genommen worden. Als letztes gro?eres Werk Nietzsches – die gleichzeitig entstandenen, kleineren Werke Nietzsche contra Wagner und Dionysos-Dithyramben sind im Wesentlichen aus alterem Material kompiliert – nimmt es in der Nietzsche-Rezeption eine Sonderstellung ein.